Knappenman 2020 am 29. und 30. August

Oder besser Corona-Man? Nein, diesen Namen hat diese Veranstaltung nicht verdient, denn sie zählt zu den ganz wenigen, die überhaupt stattfinden konnten. Austragungsort war Lohsa in der Lausitz, zwischen Dresden und Hoyerswerda. In dieser Gegend befinden sich zahlreiche frühere Braunkohlegruben, die nach der Wiedervereinigung rekultiviert und geflutet wurden und sich seither zu sehr schönen Erholungsgebieten entwickelt haben.
Angeboten wurden am Samstag eine Mittel- und Langdistanz sowie am Sonntag Sprint und olympische Distanz. Der Veranstalter war überrascht, dass aufgrund der zahlreichen Corona-bedingten Wettkampfabsagen Athleten aus dem gesamten Bundesgebiet angereist waren. Je Veranstaltung waren ca. 200 Teilnehmer am Start, ich selbst hatte mich für die olympische Distanz entschieden.
Das Hygienekonzept erschien überschaubar und es stellt sich die Frage, warum so nicht auch andere Wettkämpfe durchgeführt werden könnten:

  • Zuschauer waren nicht erlaubt, man sollte auch möglichst alleine ohne Betreuer anreisen. Das übliche Gedränge, z.B. auf Parkplätzen, fand damit nicht statt
  • Startunterlagen konnte man schon 3 Std. vor dem Start abholen, auch die Wechselzone war bereits entsprechend früh geöffnet.
  • Die Wechselzone war sehr großzügig angelegt und hätte problemlos noch mehr Teilnehmer verkraftet
  • Der Start erfolgte in Wellen: Im Abstand von einer Minute gingen immer 30 Teilnehmer ins Wasser. Vorher mußte man sich am Strand entsprechend mit Abstand aufstellen. Der Wellenstart hat auch den Vorteil, dass es auf der Strecke kaum Gedränge gibt, Windschattenfahren habe ich überhaupt nicht gesehen
  • Auf der Radstrecke gab es keine Verpflegung. Bei den längeren Distanzen am Vortag konnte man Eigenverpflegung deponieren bzw. die eigenen Flaschen nachfüllen lassen
  • Schwämme gab es auf der Laufstrecke nicht
  • Ergebnislisten wurden nicht aufgehängt
  • Duschen war nicht erlaubt
  • Die Siegerehrung wurde nur in kleinem Rahmen durchgeführt

Der Wettkampf verlief für mich sehr angenehm: Das Wasser war mit 21 Grad genau richtig temperiert und sehr sauber. Die Radstrecke bestand aus einer Wendepunktstrecke mit 3 Runden, war fast eben und technisch anspruchslos. Der Straßenbelag war in sehr gutem Zustand, dementsprechend war ich mit knapp 61 min für 40 km ziemlich zügig unterwegs. Die Laufstrecke war ebenfalls eine Wendepunktstrecke ohne Engstelle. Einziger Kritikpunkt ist, dass unterwegs keine km-Schilder aufgestellt waren. Leider begann es genau in dem Moment, als ich auf die Radstrecke ging, leicht zu regnen. Dennoch erreichte ich in 2.12 Stunden als 22. das Ziel. Diese Zeit reichte auch, um meine Altersklasse zu gewinnen.
Ein Gedränge bei der Zielverpflegung gab es ebenfalls nicht, denn kurz nach dem Zieleinlauf fing es stärker an zu regnen.
Der Knappenman war ein schöner und schneller Wettkampf, der meine Saison 2020 gerade noch gerettet hat. Und wenn es nicht so eine lange Anreise wäre, die ich glücklicherweise noch mit anderen Aktivitäten verbinden konnte, dann würde ich dort wieder einmal starten.