Trainingslager auf Mallorca

Wird das touristische Angebot auf Mallorca bald um Safaris erweitert? Gesichtet wurde dort Ende März 2025 jedenfalls eine Herde wilder, im Bewegungsdrang nicht zu bremsender Zebras im südöstlichen Bereich des Eilands. Sicher, so die Berichte in den Medien, sei die Herkunft der Art aus dem südbadischen Freiburg, völlig ungesichert jedoch die Art der Fortbewegung. Während einige Sichtungen im Trainingsbecken von San Jordi eindeutig schwimmende Exemplare ausmachten – vorwiegend in der Morgendämmerung – gab es Meldungen aus dem Inselinneren, die von rasant Rennrad-fahrenden Gruppen zeugen konnten. Wieder andere wollen die Art auch die Küste entlang galoppierend gesehen haben. Damit nicht genug. Auch allerlei Kraft-, Athletik- und Beweglichkeitsübungen sollen absolviert worden sein. Einmal habe das Zebra wie ein herabschauender Hund, ein anderes Mal gar wie eine Kobra ausgesehen!

Spaß beiseite. Dass beim Trainingslager des Tri-Teams Ernst gemacht würde, war spätestens bei genauem Studium des Trainingsplans nicht mehr zu verdrängen. Nach einem entspannten Radurlaub mit Espresso und Mandelkuchen im Straßencafé und ein paar lässigen Radkilometern zur Bräunung von Armen und Beinen sah das beim besten Willen nicht mehr aus. Tja, wir hatten uns eben für ein Triathlon-Trainingslager angemeldet…

So war täglich mindestens eine Stunde Schwimmen im Programm, und von GA 1 und 2 bis Tempo, Lagen, Paddels, Pull Buoy alles vorhanden. Das dem Hotel nahegelegenen ehrwürdigen Best Centre Sport-Freibad mit sauber abgeleinten 50-Meter-Bahnen verpflichtete dabei schon mit seiner Hall of Fame, die sich mit zahlreichen Gesichtern aus der Schwimm- und Triathlonprominenz zierte, zu Bestleistungen. Bevor es unerwähnt bleibt: Die erste Schwimmeinheit war stets vor dem Frühstück vorgesehen. Dafür belohnte das mit 27 Grad mollig-warme Becken die morgendliche Disziplin mit mystisch aufsteigendem Wasserdampf, gehüllt in orange-gelbes Licht der aufgehenden Sonne. Wen auch das nicht zur morgendlichen Unzeit aus dem Hotelbett hievte, wich eben auf nachmittägliche Schwimmzeiten aus.

Mallorca wäre nicht Mallorca, lockte es nicht die Zebras den Hauptteil des Tages auf seine Straßen zum Radtraining. Zumeist in zwei Gruppen aufgeteilt wurde eifrig nach Kilometern gejagt. Intervalltraining durfte natürlich auch hier nicht fehlen, leere Kilometer will ja schließlich keiner ins Trainingstagebuch schreiben müssen. In der Ebene hieß das zackige 40/20 (Sekunden) Wiederholungen und am bekannten Randa-Berg Kraftausdauerintervalle von jeweils sechsminütiger Dauer. Die Tageskilometer variierten dabei zwischen 60 Kilometern und maximal 170 Kilometern, die bei der Königsetappe in den „Orient“ abgespult wurden. Auch wenn bei den Ausfahrten so manches Hinterrad auf der unglückseligen Mischung aus lokalem Sturzregen und Blütenstaub bedrohlich wegrutschte: Es sind alle auf dem Rad geblieben. Da war dann auch über die statistisch fast schon zwingenden Plattfüße und so manchen technischen Mangel langmütig hinwegzusehen. Und bei aller Trainingsdisziplin: Kaffee und Kuchen auf der Radausfahrt waren natürlich obligatorisch, ist Verpflegung doch die 4. (oder 5.?) Disziplin im Triathlon.

Eigentlich unnötig zu erwähnen bei all dem Eifer sind daher die zahlreichen Läufe, gerne auch als Koppeleinheiten, die zusammen mit Athletik- und Mobility-Einheiten das Training komplettierten. Ein sich am Meer entlangschlängelnder Küstensteg und ein Waldstück direkt neben dem Hotel boten ausreichend Gelegenheit, der Abschlussdisziplin des Triathlons zu frönen.

Also alles nur Ernst und kein Spaß? Auf gar keinen Fall. Davon hatten wir in der sehr harmonischen Gruppe jede Menge, und an Scherzen wurde wirklich nicht gespart. Das Vergnügen kam auch bei den allabendlichen Spielen in der Hotelbar oder beim Tischtennis (beides durchaus mit sportlichem Ehrgeiz) nicht zu kurz. Der kulinarischen Experimentierfreude am Hotelbüffet waren keine Grenzen gesetzt. Und einige haben es sich auch nicht nehmen lassen, auf dem Dance Floor am letzten Abend die letzten Energiereserven zu opfern. Die morgendliche Schwimmeinheit nur wenige Stunden später war dann trotzdem gut besucht…

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